Die Mama wohnt ganz nah an den Reihenhäusern vom Herrn Oberhuber, das kann ein Vorteil sein. Und ein Nachteil. Ein Vorteil, weil sie schnell mal rüberkommen und nach den Kindern schauen kann. Ein Nachteil, weil sie auch zu allen anderen Gelegenheiten schnell mal rüberkommen kann.
Das erste Mal ist sie rübergekommen am Tag, nachdem wir ihr von unserer Besichtigung erzählt hatten. "Sie müssen der Herr Oberhuber sein", hat sie gesagt, "mein Sohn kauft bei Ihnen ein Haus." Das hat den Herr Oberhuber sehr gefreut, sofort hat er der Mama gezeigt, welche Häuser wir in die engere Auswahl gezogen haben.
"Das ist aber ein netter Herr, der Herr Oberhuber", hat die Mama später am Telefon erzählt, "schöne Grüße soll ich dir ausrichten."
"Du bist da hin und hast dich ihm vorgestellt? Ohne mich zu fragen?"
"Ja, freilich. Ich bin doch nicht irgendwer. Ich bin doch deine Mutter. Und gesagt hab ich ihm auch, dass mir seine Häuser genauso gut gefallen wie dir."
Ich hab dann aufgelegt. Ein paar Minuten später hat der Herr Oberhuber angerufen.
"Eine sehr nette Frau, Ihre Frau Mutter. Und die Häuser haben ihr ausnehmend gut gefallen. Jetzt müssen wir aber mal schauen, dass wir vorwärts kommen. Welches soll ich Ihnen denn reservieren? Natürlich kostenlos und unverbindlich. Zwei Wochen lang?"
Und so sind wir dann doch nicht mit dem Herrn Oberhuber ins Geschäft gekommen.
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