18.4.07

Knut - die wahre Geschichte (2)

Zu jedem Termin führt Knut ein paar Kunststücke auf. Zum Beispiel stellt er sich an das Knie von dem anderen Menschen, der immer mit ihm spielt. Wahrscheinlich beißt er auch ihn bei dieser Gelegenheit ins Bein, aber der Mensch lässt sich nichts anmerken.





Dafür rächt sich der Mensch anschließend, indem er Knut eine grüne Decke über den Kopf zieht. Knut wird dann immer so schwarz vor Augen. Das ist ungewohnt, weil die Gegend da, wo er herkommt, vor allem weiß aussieht. Das haben ihm zumindest seine Eltern erzählt. Er selbst war ja noch nie dort.

Jeden Termin teilt Knut in zwei Teile. Nach der ersten Hälfte schickt der Mann mit dem Mikrofon die Besucher weg, die ganz dicht vor dem Gehege stehen, und ruft die anderen herbei, die noch in der langen Schlange warten. Aber egal, wann sie dran kommen: Meistens kriegen die Leute nicht allzu viel mit von Knut. Fast alle haben kleine silberne Kästen dabei, die sie während der gesamten Vorstellung anschauen. Für einen Blick auf Knut bleibt da kaum Zeit.

Nun bestünde deswegen die Gefahr, dass die Menschen nach Hause gehen und sich gar nicht richtig an Knut erinnern. Dass sie ihren Verwandten und Bekannten erzählen: "Ach, der Knut, das ist doch ein alter Hut." Aber der Berliner Zoo hat da natürlich vorgesorgt. Am Ausgang gibt es Andenken zu kaufen. Sie sind nicht allzu groß, dafür kosten sie ziemlich viel. Sie heißen "Knut - aus der Kinderstube eines Eisbären" und "Original Knut". Das ist nicht besonders originell, trotzdem greifen viele Leute zu.


Ach so: Pinguine zum Beispiel gibt es auch noch im Berliner Zoo. Aber die sind seit vier Monaten nicht mehr so süß.


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