9.9.06

Ein Sommer auf Mallorca

Es war mein erster Urlaub auf Mallorca, also reiste ich mit einigen Vorurteilen an. Zum Beispiel dachte ich, es sähe überall aus wie hier links. Doch schon dieses Bild ließ sich nur aufnehmen, indem ich mich schräg breitbeinig auf die steile Treppe hinunter zur Disko "Oberbayern" stellte. Sonst waren zu meinem mittleren Bedauern kaum obszöne Gesten zu beobachten.
Wenn schon nicht alles voller nackter, besoffener Touristen ist, so meine weitere Vermutung, müssten aber doch wenigstens alle Strände aussichtslos überlaufen sein. Aber auch dies ließ sich nicht bestätigen.

Klischees erwiesen sich somit ein weiteres Mal als nicht besonders hilfreich bei der Annäherung an Neues, weswegen ich mich nunmehr auf unvoreingenommene Eindrücke konzentrierte, die sich in etwa so darstellten:

Die Jugend-
stilfassaden von Palma lassen sich bequem von unten ablichten, wie sich das für verwöhnte Städter gehört.


Den Calvarienberg von Pollenca dagegen muss man sich erarbeiten: Hinauf zur Kapelle führen 365 Stufen, eine für jeden Tag des Jahres. Aber wer sich bei über 40 Grad in der prallen Sonne langsam verschwim-
menden Blickes bis nach oben geschleppt hat, kann auch ohne Hang zu tieferen religiösen Empfindungen sicher sein: Die Sünden des vergangenen Jahres sind rausgeschwitzt. Und das ist nun weiß Gott mehr, als man von einem gewöhnlichen Mallorca-Urlaub erwarten kann.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

jaja, die Sünden vom Vortag. Wäre ich wohl besser mal mitgegangen auf den Berg, dann wäre ich sie vielleicht jetzt auch schon wieder los! ;-)
Schön, dass sich deine Vorurteile nicht bestätigt haben!